Wanderung zur mystischen Steinformation Pedra Furada

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Tausende Brasilianer und Touristen aus dem Ausland besuchen jährlich die Stadt Urubici in der Gebirgsregion Serra Catarinense, um die spektakulären Steinformationen und majestätischen Canyonlandschaften kennenzulernen.
160 km von Florianópolis entfernt, liegt das kleine Städtchen Urubici 925m über dem Meeresspiegel. In dieser Region der Serra Catarinense befindet sich der Berg „Morro da Igreja“, der mit 1.822 m den höchsten Berg von ganz Südbrasilien und zugleich die höchste bewohnte Region von ganz Brasilien darstellt. Steil und abschüssig ragt das Bergmassiv aus der Umgebung. Flüsse mit kristallklarem Wasser stürzen an den Bergflanken hinab und schlängeln sich ihren Weg durch enge Täler. Dabei formen sie bis zu 100 m hohe Wasserfälle. Mit einem einzigartigen Landschaftsbild, das sich aus gewaltigen Canyons, glasklaren Bächen und Flüssen, Araucarien- und Riesenfarnwäldern, beeindruckenden Felsformationen, grünen Tälern und Wasserfällen zusammensetzt, gehört die Umgebung von Urubici zu den Schönsten von Santa Catarina.
Der Berg Morro da Igreja bietet eine atemberaubende Aussicht und legt auch den Blick auf die bekannte Steinformation „Pedra Furada“ frei, wörtlich übersetzt: „durchlochter Stein“. Diese stellt eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region dar und lockt viele Neugierige aus der ganzen Welt an. Von Mythen und Sagen umgeben, stellt diese beeindruckende Sehenswürdigkeit ein wahres Mysterium dar. Der mit 30m Umfang hohe Felsblock ragt trotz des riesigen Loches in dessen Mitte, selbstsicher und majestätisch zwischen gigantischen Felsformationen hervor. Frühere Völker, die diese Region vor 4000 Jahren bewohnt haben, sahen in der „Pedra Furada“ ein Tor zur anderen Welt. Eine andere Legende besagt, dass die Jesuiten, die dem Morro da Igreja 1745 seinen Namen verliehen haben, an der Pedra Furada Gold vergraben hätten.
Was viele Besucher nicht wissen: diese mystische Steinformation lässt sich nicht nur aus der Ferne bewundern, sondern auch aus nächster Nähe!
Dieses hautnahe Erlebnis bedarf jedoch einer kleinen Herausforderung und physischer Kondition, die auf einem 8,5 km langen und stark ansteigendem Wanderweg bewiesen wird. Eine Anstrengung, die schon unterwegs belohnt wird, denn den Wanderern wird auf dem fünfstündigen Weg eine einzigartige Aussicht auf die spektakuläre Canyonlandschaft geboten, die zu den größten zusammenhängenden Canyons der Welt gehört. An Tagen mit freien Sichtverhältnissen werden die Besucher sogar mit einer Sicht auf die atemberaubende Küstenregion von Santa Catarina belohnt. Diese abenteuerliche Wanderung kann jedoch nicht auf eigene Faust unternommen werden, sondern nur in Begleitung eines erfahrenen, vom brasilianischen Tourismusministerium registrierten und im Nationalpark Sao Joaquim ausgebildeten Guide. Wer diese Vorschrift bricht, bezahlt eine saftige Geldstrafe von R$ 1000 und setzt sich zusätzlich hohen Risiken aus, denn die Bergregion sollte mit ihren steilen Hängen und rutschigen Felsen nicht unterschätzt werden!
Die Begleitung eines erfahrenen Reiseleiters bietet Sicherheit und darüber hinaus werden wissenswerte Informationen über die Region, Gesteinsarten und der einzigartigen Pflanzenwelt übermittelt.
Ein unvergessliches Erlebnis, das ihr bei eurer Reise nach Santa Catarina auf keinen Fall verpassen dürft!

Eine andere Steinformation, die ihr auf Eurer Brasilien Reise besuchen solltet, ist der Pedra do Telegrafo in Rio de Janeiro. Svenja und Peter haben mit uns diese Wanderung gemacht und in Ihrem Blog darüber berichtet.

Quelle: Aventura do Brasil