Coxinhas

Oi gente,

tudo bem? Wer von Brasilien träumt, der hat oft das gute Essen vor Augen. Eine Brasilien Reise bringt Euch nicht nur Land und Leute näher. Es bietet sich unterwegs auch die Chance, kulinarische Spezialitäten zu probieren. Doch ein wenig seltsam scheint es mir manchmal schon. Obwohl viele Brasilianer schöne, körperbetonte Menschen sind, die ihre winzigen Bikinis und das Fußballspielen lieben, leben die meisten nicht sehr gesund. Statt dessen werden Speisen bevorzugt, die man auf der Hand isst. So genannte „Salgadinhos“ sind kleine, salzige Snacks, wie Pasteten oder frittierte Bällchen, für den Hunger zwischendurch. Sie wurden von den Portugiesen erfunden und das Erbe der Kolonialherren ist nach wie vor lebendig. Meist werden die Leckereien in „Padarias“ (Bäckereien), „Lanchonetes“ (Stehimbissen) oder von Straßenverkäufern angeboten.

Ein absoluter Klassiker und mein persönlicher Favorit sind „Coxinhas“, was übersetzt Hähnchenschenkel bedeutet. Ursprünglich wurden panierte und frittierte Hähnchenschlegel verkauft. Mit der Zeit versuchte man jedoch, eine günstigere Version zu produzieren und begann, das Fleisch in einer Kartoffelmasse zu frittieren. Dabei wird die Form eines Hähnchenschenkels nachempfunden und manchmal ein Zahnstocher an Stelle des fehlenden Knochens platziert. Beliebt sind die Coxinhas zum Stillen des kleinen Appetits und als Häppchen auf Festen. Ich selber lasse mir dieses Schmankerl häufig schmecken und habe dabei auch etwas zugenommen. Doch mit Surfen oder Samba kommen die Kilos schnell wieder runter.

Das Original-Rezept wird mit Huhn zubereitet, aber die Füllung könnt Ihr nach Belieben variieren. Gemüse, Palmherzen oder Käse eignen sich hervorragend. Mit Coxinhas zaubert Ihr Brasilien pur auf den Tisch. Dazu passt ein Schluck gekühltes Bier.

Hier das klassische Rezept für vier Personen:

• 2 Hühnerbrüste
• 5 Kartoffeln
• 5 Esslöffel Mehl
• 1 große Zwiebel
• 1 Esslöffel Fleischbrühe
• 1 Teelöffel Paprikapulver
• 2 Eier
• 25 Gramm Paniermehl
• etwas Butter
• Salz und Pfeffer nach Belieben

Für die Füllung die Hühnerbrust in einem großen Topf mit Fleischbrühe garen. Anschließend das Huhn aus dem Sud nehmen und beiseite stellen. Kartoffeln schälen und ebenfalls in der Hühnerbrühe kochen. Kartoffeln herausnehmen und mit einer Gabel zerquetschen. Den Kartoffelbrei wieder zurück in den leeren Topf geben und das Mehl nach und nach unterrühren bis die Masse „abbrennt“ und sich vom Topf löst. Den Teig auf eine glatte Oberfläche geben und abkühlen lassen. Währenddessen das Hühnerfleisch zum Beispiel mit einer Gabel zerfasern. Zwiebeln in Butter andünsten, Paprika und Hühnerfleisch hinzu geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Aus dem abgekühlten Kartoffelteig beliebig viele birnenförmige Teigtaschen rollen, nachdem Ihr die Füllung in die Mitte gegeben habt. Die Füllmenge hängt von der Größe ab, sollte aber auf jeden Fall vom Kartoffelteig komplett umhüllt sein, damit nichts ausläuft. Danach in Ei und Semmelbröseln wälzen und frittieren. Die fertigen, goldbraunen Coxinhas auf Küchenpapier abtropfen lassen und servieren. Fertig sind die falschen Hühnerkeulen. Bom apetite und viel Spaß beim Nachkochen!

Ate mais,
Moritz